Interfeminine Konflikte in Zahnarztpraxen

Seit jeher setzt sich das Personal einer Praxis aus weiblichen Kräften zusammen. Einen "Zahnarzthelfer" findet man praktisch gar nicht (Ausnahme vllt. Bundeswehr), was nicht zuletzt am Berufsbild und der Bezahlung liegen dürfte.

Daneben steigt aber auch seit geraumer Zeit der Anteil weiblicher Praxisinhaber deutlich an. Es ist also Zeit, sich mit den Besonderheiten von interfemininen Konflikten zu beschäftigen.

Frauen reagieren emotionaler

Es gibt durch zahlreiche Untersuchungen mittlerweile eindeutige Hinweise darauf, dass Männer und Frauen unterschiedliche, oft sogar entgegengesetzte Handlungsmotive haben, was biologisch begründet ist. Das Verhalten von Frauen in Kommunikations-, Kooperations- und Konkurrenzsituationen wird durch ihr Bedürfnis bestimmt, Beziehungen zu haben und diese zu halten. Das heißt, Frauen sind beziehungsorientiert während Männder eher leistungs- beziehungsweise gewinnfokussiert sind. Diese Orientierung der Frauen führt dazu, dass sie - aus Angst vor Beziehungsbrüchen - Konkurrenz und Konflikt- austragung tendenziell zunächst meiden und Probleme zu spät ansprechen. Dieses verdrängende Verhalten führt dazu, dass Aggressionen später, aber dafür umso stärker eskalieren als bei Männern. Da Frauen in Kommunikations- situationen nahezu immer auf der Beziehungsebene interpretieren, nehmen sie Konfliktansprachen - und sei es "nur" fachliche Kritik - meist persönlich, reagieren emotional und gehen zu einem Gegenangriff auf der Beziehungs- ebene über, wo dann die Aggressionen indirekt ausgelebt werden.

All dies macht Konflikte unter Frauen so gefährlich und so bissig, insbesondere deshalb, weil Frauen auf gute Beziehungen für ihr Wohlbefinden geradezu angewiesen sind. Für Männer bedeuten Konflikte in der Regel im schlechten Fall eine Herabstufung in der Hierarchie, für Frauen bedeutet es oft komplette Ausgrenzung.

Dies alles, hat zur Folge, dass Frauen unter Konflikten stärker leiden  als Männer und interfeminine Konflikte im Fall eines offenen Ausbruchs  kaum mehr zu schlichten sind.

Deshalb ist es für Frauen wichtig, sich ihres Kommunikations- und Konfliktverhaltens bewusst zu werden und Kommunikationsmethoden zu wählen, die Konflikte "gewaltfrei" lösen helfen.